Task Group Materials

Herausforderung


Hintergrund

Während der letzten Jahre sind in China moderne umweltbezogene Gesetze und Regularien in Kraft getreten, die weitreichende Änderungen im Management unerwünschter Stoffe erfordern, aber auch enorme Effizienzpotentiale im Ressourcenbereich freisetzen, die es künftig zu heben gilt. So wurden bspw. im April 2005 das Gesetz zum Schutz und Kontrolle von Umwelteinwirkungen durch feste Abfälle (Law on Prevention and Control of Environmental Pollution by Solid Waste), im August 2008 der nationale Katalog gefährlicher Abfälle (Chinese National Catalogue of Hazardous Wastes), im Januar 2009 das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy Promotion Law) und im Februar 2012 das Gesetz zur Förderung einer umweltverträglichen Produktion (Law of the People's Republic of China on Promotion of Cleaner Production) erlassen. Im März 2012 veröffentlichte das Ministry of Finance und die National Developement and Reform Commission Chinas einen Kommentar mit dem Titel „Förderung der Kreislaufführung in Industrieparks“. Bis zum Jahr 2015 sollen in 50% der Industrieparks auf nationaler Ebene und in 30% der Industrieparks auf Provinzebene weiterführende Maßnahmen zur Kreislaufführung von Material und Energie implementiert werden. In diesem Zusammenhang soll der Landverbrauch und der Verbrauch weiterer wesentlicher Ressourcen der Industrieparks, durch Erhöhung der Recyclingrate fester Abfälle und der Kreislauführung von Prozesswasser, stark vermindert werden. Im Sinne des Leitbildes „Zero Emission“ soll gleichzeitig der Ausstoß wesentlicher Luftschadstoffe stark gesenkt werden. Hierdurch werden sowohl die Entwicklung des Industrieparks Midong, eine der größten Industriezonen in Westchina, als auch der neuesten Infrastruktureinrichtungen für Abfallentsorgung und –Verwertung stark beeinflusst und es bietet sich hier ein einzigartiges „window of opportunity“, um neue Ideen und Entwicklungen einzutragen. Die Arbeiten der Gruppe “Materials” konzentrieren sich auf den Industriepark Midong mit seinen Industrieunternehmen und auf die Haushalte der angrenzenden Wohngebiete. Hierbei wird neben der Untersuchung bedeutender Materialflüsse und dem umweltrelevanten Verhalten der involvierten Akteure, in enger Verzahnung mit unseren Partnern, auch die Identifikation von Wasser- und Energieeffizienzpotentialen mit einbezogen.


Einige Zahlen zur industriellen Abfallwirtschaft in Xinjiang

Mit der enormen Entwicklungsdynamik der Region Xinjiang und Urumqis gehen nicht nur zunehmender Wohlstand, sondern auch hierdurch bedingte massive Umweltprobleme einher. Die Nachfrage nach nicht erneuerbaren Rohstoffen hat in jüngerer Zeit dramatisch zugenommen, mit entsprechenden Konsequenzen auch auf der Outputseite. In der Autonomen Region Xinjiang fielen laut Statistischem Jahrbuch Xinjiang (2009) im Jahr 2006 ca. 15 Millionen Tonnen feste Industrieabfälle an, im Jahr 2008 waren es bereits 24,4 Millionen Tonnen. Bei dieser enormen Steigerung stammte der größte Anteil aus der Region U-Chang. Im Zeitraum von 2008 bis 2011 hat sich die Gesamtmenge industriellen Abfalls gar verdoppelt (ca. 50 Mio. Tonnen in der Region Xinjiang, Xinjiang Statistical Yearbook 2009/2012). Die Zahlen für gefährliche Abfälle zeigen ein anderes Bild. Hier finden wir eine leichte Abnahme der Menge von 640.000 Tonnen im Jahr 2007 auf 600.000 Tonnen im Jahr 2008. Allerdings könnte diese Verbesserung auch auf die mangelnde Datenqualität zurückzuführen sein. Schon für das Jahr 2009 werden die Daten für gefährliche Abfälle in den statistischen Jahrbüchern nicht mehr gesondert ausgewiesen. Auch das kommunale Abfallaufkommen Urumqis wächst enorm, zuletzt mit einer Wachstumsrate über 30% auf mittlerweile 1,3 Millionen Tonnen im Jahr (Xinjiang Statistical Yearbook 2011/2012).