Die Stadt Urumqi (3,1 Millionen Einwohner) wächst rasant und wird im Jahr 2020 voraussichtlich 4,8 Millionen Einwohner umfassen. Schnelles Bevölkerungswachstum und der Bedarf nach größeren Wohnungen sind Grund für die Prognose, dass sich die Bruttogebäudefläche von Wohn- und Bürogebäuden bis zum Jahr 2034 auf 210 Millionen m² verdoppeln wird. Alleine im Jahr 2013 sollen 10 Millionen m² an Gebäudefläche errichtet werden, was etwa der Hälfte der Bautätigkeit Deutschlands entspricht. Im Jahr 2010 verabschiedete die Stadt Urumqi daher einen Integrierten Masterplan zur Beheizung und Gebäudeenergieeffizienz mit geplanten Investitionen von 200 Millionen € bis zum Jahr 2015. Der Masterplan beinhaltet neben Schlüsselaktivitäten wie einem Investitionsplan zur Renovierung von 8,5 Millionen m² der bestehenden Flächen, den Effizienzausbau der Fernwärmebereitstellung in allen zentralisierten Fernwärme-Unternehmen, auch die Implementierung strengerer Energieeffizienz-Ziele für den Bau neuer Gebäude.
Im Jahr 2012 fand ein ehrgeiziges Investitionsprogramm statt, um Heizwerke von Kohle auf Erdgas umzustellen. Dieses trug zwar maßgeblich zur Verbesserung der Luftqualität in Urumqi bei, führte jedoch zu beachtlichen Subventionen für den Import von Erdgas aus Turkmenistan. Der Preis um eine Wohnung zu beheizen ist bereits in der Zeit von 2000 bis 2010 (inflationsbereinigt) um 22% gesunken und die Belastung des einzelnen Geldbeutels von 6,8% auf 1,8% des Durchschnitteinkommens gesunken. Es wird daher davon abgeraten den Energiepreis weiter zu senken.
Preis für Fernwärme (lokale Währung) in Urumqi und Deutschland | Energiepreise in Urumqi, Deutschland und den USA in Prozent des jährlichen Durchschnitteinkommens |