Wissenschaftliche Arbeiten

Bachelor Thesis Reinl


Entwicklung und Ausbreitung des urbanen Bereichs von Urumqi, Hauptstadt der Autonomen Region Xinjiang (Diplomarbeit 2012)

Development and expansion of the urban area of Urumqi, capital of the Uyghur Autonomous Region Xinjiang (Diploma thesis 2012)

Cyrill Reinl 

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Geographisches Institut

Heidelberg University
Institute of Geography

海德堡大学
地里科学院

Als weiteste vom Meer entfernt liegende Großstadt, hat sich Urumqi, die Hauptstadt der Autonomen Region Xinjiang, in den letzten zwanzig Jahren mit durchschnittlichen Wachstumsraten zwischen 15% und 20% zu dem größten urbanen Wachstumszentrum Westchinas entwickelt, in welchem heute mehr als 2,31 Mio. Einwohner (Stand: 2009) leben. Diese unglaubliche Entwicklung ist aufgrund der Lage in einem semi-ariden Gebiet zwischen dem vergletscherten Tianshan-Gebirge im Süden und dem Dschungarischen Becken im Norden auf einen schmalen Grundgürtel beschränkt und findet quasi in einer Insellage statt. Diese Entwicklung wurde durch historische Stadtpläne von Urumqi und Landsat-Bildern der Jahre 1975, 1989, 2000 und 2010 untersucht. Anhand der digitalisierten Stadtpläne der Jahre 1886, 1900, Beginn des 20. Jh., 1949 und 1965 sowie der mit der überwachten Klassifikation der Landsat-Bilder gewonnen urbanen Ausbreitung der Stadt wurden die Schwerpunkte des städtischen Gebietes sowie die Wachstumsraten berechnet, sodass die Entwicklung von Urumqi seit seiner Gründung durch die Qing-Herrscher in die vier Hauptphasen: (1) Gründung bis 1949; (2) 1949 – 1975; (3) 1975 – 1989 und (4) 1989 – heute eingeteilt werden kann. Mit diesem diachronen und phasenbasierten vorgehen wurden die bestimmenden Faktoren der Stadtentwicklung herausgearbeitet, die sich unter folgenden Oberpunkten zusammenfassen lassen: (1)Internationales Umfeld; (2) (politische) Sicherheit/Stabilität und Ressourcenreichtum der Provinz Xinjiang; (3) politisch gefördertes Bevölkerungswachstum in Urumqi und der Region; (4) (ideologische) Planungsregime der Volksrepublik und (5) die Ansiedlung einer industriellen Basis.

Urumqi, capital of the Uyghur Autonomous Region Xinjiang, developed in the last two decades with growth rates of 15% till 20% to the biggest urban growth pole among the provincial Capitals of West China, in which as of today more than 2.31 Mio. Inhabitants live. This tremendous development is concentrated in a narrow semiarid green belt between the glaciated Tianshan Mountains in the south and the vast semi-desert lowlands of the Junggar Basin in the North. With historical city maps of 1886, 1900, Beginning of the 20th century, 1949 and 1965 as well as Landsat-imagery of the year 1975, 1989, 2000 and 2010 the development of the city could be investigated. With the digitalized city maps and the Supervised Classification of the Landsat-imagery the centroid of the urban area and the urban growth rates are calculated. As result of this approach, the development of the city can be classified in four periods: (1) Foundation of the City till 1949; (2) 1949 – 1975; (3) 1975 – 1989; (4) development since 1989. With this approach the determining factors in the development of Urumqi are: (1) international environment; (2) (political) Security/Stability and resource wealth of Xinjiang AR; (3) a political promoted population growth in Urumqi; (4) (ideological) planning regimes of the PRC and (5) the industrial basis.

Abbildung: Entwicklung und Ausbreitung des urbanen Bereichs von Urumqi von 1949 bis 2010